Zum ersten Auswärtsspiel der Saison ging es nach Haar. Von der Papierform her war es eine sehr ausgeglichene Begegnung und das sollte sich insgesamt auch bewahrheiten. Aber der Reihe nach:
Mein Gegner machte es mir heute am 1. Brett recht leicht. Durch eine Ungenauigkeit im 10. und eine weitere im 11. Zug stand ich bereits sehr früh auf Gewinn. Es ging dann noch ein paar Züge weiter, nach gut zwei Stunden war die Sache dann aber klar.
Wenig später kassierten wir bei Peter am 6. Brett bereits den Ausgleich. Er stand von Beginn an gedrückt und wurde immer weiter eingeschnürt. Schließlich war Materialverlust und damit die Niederlage nicht mehr zu vermeiden.
Uli Bäuml brachte uns am 4. Brett wieder in Front. Er stand mit Schwarz früh recht angenehm und übernahm die Initiative. Dann entschied er sich für ein Figurenopfer, das bei korrekter Verteidigung bestenfalls zu einem Dauerschach geführt hätte. Allerdings fand sein Kontrahent diese nicht und Uli konnte entscheidend Material gewinnen.
Durch Nicoles Niederlage an Brett 8 kurz darauf stand es aber direkt wieder unentschieden. In der Eröffnung wurde sie auf dem falschen Fuß erwischt und stand schnell sehr verdächtig. Kurzzeitig konnte sie durch ein Qualitätsopfer wieder ins Spiel kommen, entschied sich dann aber für einen falschen Plan, indem sie sich an einem Königsangriff versuchte, anstatt ihre Bauern nach vorne zu treiben. Das ging leider nach hinten los und sie verlor ihre Dame und die Partie.
Uli Kapfer an Brett 5 holte den dritten vollen Zähler für uns. Mit Weiß stand er nach der Eröffnung leicht schlechter und hätte an einer Stelle durch einen taktischen Schlag eine Figur verlieren können. Dann konnte er aber durch geschicktes Zusammenspiel seiner Leichtfiguren am Damenflügel durchbrechen und gewinnen.
Aber wie bereits gewohnt glich Haar postwendend aus. Auch Wolfgang am 7. Brett konnte mit Weiß keinen Vorteil aus der Eröffnung erzielen und wurde am Damenflügel unter Druck gesetzt. Im 23. Zug hätte er durch eine kleine Kombination eine Figur gewinnen können, sah dies aber leider nicht. Danach war es im Grunde genommen ein Spiel auf ein Tor und Wolfgang musste letztlich die Segel streichen.
Vitus sicherte uns am 2. Brett schließlich zumindest einen Mannschaftspunkt, als er eine hart umkämpfte Partie zum Sieg führte. Zu Beginn des Mittelspiels stand er bereits deutlich schlechter, da sich sein Angriff am Königsflügel festgefahren hatte und er einen Bauern einbüßte. Nach und nach konnte er zumindest wieder etwas ins Spiel kommen. Sein Gegner wählte später zu unserem Glück im Endspiel einen passive Fortsetzung, anstatt mit seinem Turm in Vitus‘ Stellung einzudringen. So konnte Vitus ein verlorenes Endspiel noch zum Sieg verwandeln.
In der längsten Partie des Tages musste Arthur an Brett 2 den Ausgleich hinnehmen. Auch er holte mit Weiß nichts aus der Eröffnung. Stattdessen fand er sich in einem Endspiel mit jeweils Springer, Turm und sechs Bauern wieder, in dem er sehr passiv stand. Einmal hatte er die Möglichkeit, die Begegnung wieder ins Gleichgewicht zu bringen, spielte aber das dafür erforderliche Bauernopfer nicht. Der Rest war Technik.
Mit dem 4-4 können wir insgesamt zufrieden sein. Zwar hätten wir durchaus auch gewinnen können, doch waren wir meines Erachtens näher an der Niederlage. So können wir relativ beruhigt der nächsten Begegnung gegen die zweite Mannschaft von Zugzwang München entgegensehen.
