Auftaktsieg der 1. Mannschaft

Am 12. Oktober ging die neue Saison los. Zu uns nach Dillingen kamen die Liganeulinge von den Schachfreunden München. Die die Münchner Schachfreunde stark ersatzgeschwächt antraten, waren wir auf dem Papier klarer Favorit.

Es ging dann auch ziemlich gut los. Yining darf dieses Jahr in die 1. Mannschaft aufrücken. Mit gerade einmal 8 Jahren ist das schon ziemlich beeindruckend. In seiner Partie hielten sich beide Seiten nicht lange mit Positionsspiel auf, sondern beide Könige wurden mit voller Wucht attackiert. Eigentlich hätte dies für Yining ziemlich nach hinten losgehen können, aber sein Gegner verlor den Überblick und sah sich einem nicht mehr zu verteidigenden Mattangriff gegenüber. So konnte Yining in seiner ersten Partie gleich mal voll punkten.

Ich steuerte einen halben Zähler bei. Mein Kontrahent tauschte früh die Damen und es entstand eine sehr remislastige Stellung. Als dann auch noch ungleichfarbige Läufer auf dem Brett waren, gaben wir beide jegliche Gewinnversuche auf.

Uli Bäuml konnte anschließend die Führung noch ausbauen. In einer Partie mit sehr asymmetrischer Bauernstruktur konnte Uli zuerst das Zentrum erobern und diesen Raumvorteil in einen Materialgewinn umwandeln. Mit dem materiellen Übergewicht rückte er dann auf den König vor und sicherte den vollen Punkt.

Arthur spielte sehr mannschaftsdienlich und holte einen weiteren halben Zähler. Zwischenzeitlich hatte er eine sehr aussichtsreiche Angriffsstellung, fand aber nicht den besten Plan. In immer noch besserer Stellung sah er die Möglichkeit zur Zugwiederholung. Angesichts dessen, dass wir aus den verbliebenen vier Partien zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich mindestens noch 2,5 Punkte holen würden, ließ er die Zugwiederholung zu, um einen großen Schritt in Richtung Mannschaftssieg zu machen.

Leider entwickelte sich der Rest dann doch nicht ganz so gut wie gedacht. Uli Kapfer konnte gleich in der Eröffnung zwei Bauern gewinnen, für die sein Gegner keinerlei Kompensation hatte. Diesen Vorteil konnte er bewahren, wobei die Stellung bei knapper werdender Zeit zunehmend zweischneidig wurde. Zunächst konnte er sich gut verteidigen, übersah dann aber eine Kombination mit Zusammenspiel von Fesselung und Abzugsschach, bei der er entscheidend Material einbüßte. Danach war nichts mehr zu holen.

Christian sicherte dann aber immerhin bereits den ersten Mannschaftspunkt. In der Eröffnung hatte er Glück, dass sein Gegner einen einfachen Bauerngewinn nicht sah. Etwas später übersah dieser einen weiteren einfachen taktischen Kniff für einen Bauerngewinn. Eine weitere Chance bot Christian ihm aber nicht. Er wickelte in ein Endspiel mit Qualität gegen einen Bauern ab, in dem er auf zwei verbundene Freibauern aufpassen musste. Diese konnte er ausmanövrieren und dann noch entscheidend Material gewinnen.

Damit liefen noch die Partien von Helene und Vitus. Beide standen objektiv auf Remis, wollten aber noch mehr holen.

Vitus wickelte aus der Eröffnung nicht optimal ins Mittelspiel ab und musste dort erst einmal längere Zeit um Ausgleich kämpfen. Diesen konnte er durch das Versammeln seiner Schwerfiguren vor dem gegnerischen König erzielen. Infolge einiger Abwicklungen entstand schließlich ein Damenendspiel mit jeweils noch fünf Bauern. Vitus hatte zwar die bessere Bauernstruktur, seine Dame war aber immer an den König angehängt, so dass er schließlich doch in ein Remis einwilligen musste.

Sehr bitter war Helenes Partie. Sie kam sehr gut aus der Eröffnung, geriet dann aber schnell in Zeitnot. In dieser eröffnete sie ihrem Gegner Gegenchancen. Obwohl dieser noch ein Zeitpolster hatte, spielte er in dieser Phase nicht sauber und Helene konnte in ein deutlich gewonnenes Endspiel abwickeln. Doch auch dort nahte wieder die Zeitnot. So übersah sie die Möglichkeit eine Quali und damit die Partie zu gewinnen. Am Ende war ein totremises Endspiel auf dem Brett, in dem Helene Läufer und drei Bauern gegen Turm und einen Bauern hatte. Sie versuchte noch, ihren Kontrahenten auszumanövrieren. Mit einem vermeintlichen Turmgewinn verlor sie aber selbst den Läufer und gab direkt auf.

Damit stand das Endergebnis mit 4,5-3,5 für uns fest. Der Sieg hätte eigentlich deutlich höher ausfallen müssen, wenn es richtig blöd gelaufen wäre, hätten wir aber auch verlieren können. Weiter geht es am 26. Oktober auswärts in Haar.


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