Erste sichert Klassenerhalt

Vor der 8. Runde war die Ausgangslage der Ersten relativ klar. Mit mindestens einem Mannschaftspunkt war der Klassenerhalt relativ sicher, mit einem Sieg definitiv. So gingen wir gegen Haunstetten 2 voll motiviert ans Werk.

Wolfang pausierte extra eine Runde beim Seniorenturnier in Bad Wörishofen, um unsere Mannschaft an Brett 7 zu verstärken. Er schien auch gut eingespielt zu sein und konnte relativ schnell eine klar überlegene Position erreichen. Allerdings merkte er dann wohl doch die Anstrengung, während eines mehrtägigen Turniers noch einen Mannschaftskampf einzuschieben und ließ sich auf eine Zugwiederholung ein.

Uli Kapfer brachte uns an Brett 8 in Front. Mit Schwarz spielte er fast lehrbuchhaft gegen den Vorstoßfranzosen und nahm alle gegnerischen Ideen aus dem Spiel. So hatte er am Ende zwei Mehrbauern und einen Freibauern auf c2. Das Ende wollte sich sein Gegner ersparen und gab auf.

Helene wollte unseren Kindern im Verein leider ein zu gutes Vorbild sein. Sie gelangte an Brett 4 mit Schwarz in eine recht aussichtsreiche Position. Bei knapper werdender Bedenkzeit lehnte sie in guter Stellung ein Remisangebot ab. Dies entspricht dem, was wir unseren Nachwuchsspielern oft predigen, ging aber nach hinten los. Sie übersah eine taktische Abwicklung, an deren Ende sie mit einer Figur weniger dastand und gab sich kurz vor der Zeitkontrolle geschlagen.

Vitus brachte uns daraufhin an Brett 2 wieder in Front. Er konnte mit Schwarz sehr schnell eine angenehme Position erreichen und verbesserte seine Stellung kontinuierlich. Nach einem Damentausch konnte sein Gegner zwar einen Minusbauern zurückgewinnen, Vitus hatte aber einen klaren positionellen Vorteil. Dieser hätte zum Sieg ausgereicht, Vitus‘ Gegner stellte aber im 40. Zug einen ganzen Turm ein und gab sofort auf.

Ich konnte unseren Vorsprung anschließend mit unserem einzigen Weißsieg des Tages noch ausbauen. Mein Widersacher entschied sich gegen den Tarrasch-Franzosen für ein aggressives Abspiel mit entgegengesetzten Rochaden. In diesem hätte ich mit dem Vorstoß b5 relativ klare Verhältnisse schaffen können, konnte mich aber wegen erheblicher taktischer Verwicklungen nicht dazu durchringen. So entstand durchaus gefährliches Gegenspiel, das mein Gegner aber bei sehr knapper Bedenkzeit nicht verwerten konnte. Am Ende konnte ich durch einen taktischen Schlag die Partie entscheiden.

Uli Bäuml kam mit Weiß an Brett 5 nicht wirklich gut aus der Eröffnung und entschied sich im weiteren Verlauf für eine Abwicklung mit asymmetrischer Materialverteilung (Turm und Läufer gegen Dame). Diese war objektiv vielleicht nicht optimal aber für Schwarz schwierig zu spielen. Durch eine kleine Kombination wickelte Uli in ein Endspiel mit zwei Türmen und Bauer gegen die Dame ab. Dieses war relativ klar gewonnen, doch er sicherte durch ein Remisgebot jedenfalls schon einmal den ersten Mannschaftspunkt.

Arthur war an Brett 3 einmal mehr von Anfang an auf der Suche nach Verwicklungen und konnte diese auch schnell herbeiführen. Zuerst verlor sein Gegner den Überblick und Arthur konnte eine Figur erobern, wobei die Stellung immer noch kompliziert war. Dies wurde auch Arthur eigentlich zum Verhängnis, als er in einem gewonnenen Endspiel eine feindliche Bauernwalze ins Rollen kommen ließ. Nun sah sein Kontrahent den Gewinnweg nicht und am Ende stand ein leistungsgerechtes Remis, das uns gleichzeitig den Mannschaftssieg sicherte.

So fiel Michis Niederlage an Brett 6 nicht mehr groß ins Gewicht. In der Eröffnung kombinierte sich sein Gegner eigentlich in großen Nachteil, doch Michi fand die korrekte Abwicklung nicht und es entstand eine lange Zeit völlig ausgeglichene Stellung. Im Läuferendspiel wählte Michi eine Abwicklung, die große Remischancen versprach. Doch ein Bauerntausch zu viel machte diese zunichte. Am Ende war der gegnerische Freibauer auf der A-Linie nicht mehr aufzuhalten.

Damit stand das Endergebnis mit 4,5-3,5 für uns fest. Durch dieses rangieren wir auf dem vierten Platz und können der letzten Runde gegen den Tabellenführer aus Unterhaching recht gelassen entgegensehen, da wir rechnerisch nicht mehr absteigen können.


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