Am 2. Februar musste die 1. Mannschaft auswärts in Marktoberdorf antreten. Die Tabellensituation gestaltete sich bereits etwas prekär, so dass unbedingt Mannschaftspunkte ran mussten.
Allerdings ging es gar nicht gut los. Dominic kam bei seinem zweiten Einsatz für die Erste nicht schlecht aus der Eröffnung, seine Stellung war aber unangenehm zu spielen. Nach einigen Schwankungen kam er eigentlich in ein Endspiel, das Remischancen bot. Dort stellt er leider zweizügig einen Bauern ein und stand unmittelbar auf Bruch.
Wolfgang sag sich der sehr ungewöhnlichen Eröffnung 1. d4 g5 gegenüber. Diese behandelte er wohl etwas zu zurückhalten, so dass er nicht wirklich viel herausholen konnte. Nach mehreren Ungenauigkeiten seines Gegners hätte Wolfgang einen Bauern gewinnen können, traute sich aber nicht, die Abwicklung zu spielen. So entstand ein etwa ausgeglichenes Damenendspiel. Wolfgang übersah in diesem einen Bauernvorstoß, der seine Verteidigung zerbröseln ließ und gab drei Züge später auf.
Uli Kapfer brachte uns anschließend wieder heran. Er stand eigentlich nach sieben Zügen bereits auf Bruch, kämpfte aber weiter. Sein Kontrahent wählte dann eine überambitionierte Abwicklung und Uli gelangte in eine sehr dynamische Stellung mit hoher Fehlergefahr für den Gegner. Und diese realisierte sich recht schnell. Uli konnte ein Mattnetz knüpfen, aus dem es nur durch Materialverlust ein Entkommen gab. So konnte er die Partie also noch drehen und es stand nur noch 1-2.
Peter stand lange Zeit optisch aussichtsreich. Beide Spieler öffneten die Stellung und die Damen konnten zum gegnerischen König vorstoßen. Peter macht dann leider den entscheidenden Fehler, als er durch einen Läufertausch seine Dame auf ein Feld stellte, wo sie seinen König nicht mehr verteidigen konnte. Angesichts des nicht mehr zu verhindernden Matt in 2 gab er dann auf.
Uli steuerte das einzige Remis des Tages bei. Dabei kam ihm zugute, dass sein Widersacher einen taktischen Schlag übersah, mit dem er einen Bauern hätte gewinnen können. Danach bewegte sich die Partie immer in Remisbreite. Es dauerte dennoch über 40 Züge, bis die Friedenspfeife geraucht wurde, was den allgemein in diesem Mannschaftskampf vorherrschenden Kampfgeist verdeutlichte.
Damit lagen wir 1,5-3,5 zurück und durften keinen einzigen halben Punkt mehr abgeben, um noch die voll zwei Punkte zu holen. Ich konnte am Spitzenbrett immerhin einen relativ ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfahren. In einer sehr interessanten Eröffnungsvariante kannte ich die Theorie etwas weiter, was bereits zu großem Vorteil führte. An einer Stelle setzte ich ungenau fort, blieb aber dennoch klar in Front. Nach ein paar weiteren Zügen konnte ich den vollen Zähler verbuchen.
Die verblieben beiden Partien waren heftig umkämpft und es schienen alle Ergebnisse möglich. Arthur stand nach der Eröffnung leicht schlechter, kam aber wieder gut in die Partie. Beide Spieler versuchten taktische Kniffe, die jedoch allesamt abgewehrt wurden. Arthur ging kurz vor der Zeitkontrolle einer Zugwiederholung aus dem Weg. Hier hätte er auch bereits großen Vorteil erzielen können, übersah aber ein Abspiel. So entstand ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern. Dieses war eigentlich Remis, aber Arthurs Gegner passte nicht auf und musste sich nach einem Läuferschach mit seinem König von Arthurs h-Freibauern entfernen. Arthur konnte den Vorteil anschließend sicher verwerten.
Damit entschied Vitus‘ Partie über den Ausgang der Begegnung. Nach ausgeglichener Eröffnung wählte Vitus eine zweifelhafte Idee, doch sein Gegner ließ seine Chance auf einen gefährlichen Bauernvorstoß ungenutzt. Vitus entschied sich dann dazu, in ein Endspiel mit Turm, Springer und zwei Bauern gegen eine Dame abzuwickeln. So etwas ist natürlich schwer zu spielen und versprach daher beiden Seiten Gewinnchancen. Vitus‘ Gegner übersah eine Chance, einen Bauern zu gewinnen und die Stellung zu seinen Gunsten zu vereinfachen. Stattdessen kam Vitus bei immer knapper werdender Bedenkzeit an den Drücker und schob seine drei verbundenen Freibauern nach vorne. Durch einige Ungenauigkeit bot er mehrfach Ausgleichmöglichkeiten, die sein Kontrahent aber zu unserem Glück ausließ. So konnte er am Ende nach fast 90 Zügen einen Bauern zur Umwandlung treiben und holte den vollen Zähler und zugleich den Mannschaftssieg für uns.
In diesem Mannschaftskampf wäre für beide Seiten alles drin gewesen. Mit dem Ausgang können wir daher absolut zufrieden sein und zuversichtlich auf die noch ausstehenden drei Begegnungen und die Chance zum Klassenerhalt sehen.

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