Verdiente Niederlage gegen Haar

Hochmotiviert gingen wir am Sonntag in die Begegnung mit Haar, waren wir doch diesmal fast in Bestbesetzung und hatten mehr Spieler einsatzbereit als wir einsetzen konnten. Von der Papierform her war die Begegnung ausgeglichen. Entsprechend umkämpft waren auch viele Partien.

Als erstes war die Partie von Uli Kapfer beendet. Er wählte einen etwas fragwürdigen Aufbau und geriet in ein taktisches Scharmützel. In diesem tauschte er einen Zentrumsbauern, was dem gegnerischen Läuferpaar zahlreiche Angriffsmöglichkeiten öffnete und Ulis Stellung schnell zusammenbrechen ließ.

Helene konnte den ersten halben Punkt des Tages erringen. Sie wickelte relativ schnell in ein Endspiel mit jeweils einem Turm und ungleichfarbigen Läufern ab. In diesem war für keinen der Spieler etwas zu holen.

Vitus konnte anschließend für uns ausgleichen. Er übernahm von Anfang an die Initiative und konnte sehr starken Druck aufbauen. Folgerichtig lehnte er ein Remisangebot ab und bot ein Figurenopfer an. Sein Gegner nahm dieses nicht an, doch seine Stellung war bereits ruiniert. Vitus entschied sich für eine ruhige, dafür aber sicher gewonnene Abwicklung und fuhr den vollen Zähler ein.

Uli Bäuml hatte eine optisch recht interessante Stellung erreicht. In dieser gruppierte er nicht optimal um. Als Konsequenz sah er sich zu einem Qualitätsopfer gezwungen, das es aus meiner Sicht nicht unbedingt gebraucht hätte. Allerdings baute diesmal sein Gegner sich ungeschickt auf und Uli konnte die Stellung ausgleichen. So rauchten die beiden schließlich die Friedenspfeife.

Christian entschied sich für einen etwas wackligen Aufbau. Mit einem Bauernopfer wollte er die Initiative übernehmen, was sein Kontrahent aber weitgehend gut vereitelte. An einer Stelle hätte Christian mit einer kleinen Kombination großen Vorteil erringen können, übersah dies aber leider. So verlief die Initiative allmählich im Sande und am Ende setzte sich das materielle Übergewicht des Gegners durch. 3-2 für Haar.

Michi baute sich recht ungewöhnlich gegen Caro-Kann auf. Er öffnete gegen die gegnerische lange Rochade mit einem Bauernopfer den Damenflügel. Dabei entschied er sich leider für den falschen Bauernvorstoß und musste in der Folge kämpfen, um im Spiel zu bleiben. Die Stellung war schwierig zu spielen und schließlich musste er die Damen tauschen. Der Rest war Technik und Michi musste am Ende die Waffen strecken.

Damit konnten wir maximal noch ein 4-4 erreichen, was nicht völlig unrealistisch schien, da Wolfgang zwar stark remislich stand, aber bei einem gegnerischen Fehler noch etwas möglich geweisen wäre und ich ein leicht vorteilhaftes Endspiel knetete.

Wolfgang hatte früh einen Bauern ohne Kompensation eingebüßt, diesen aber durch eine Unachtsamkeit seines Widersachers zurückgewinnen können. Beiden Seiten verblieben jeweils Dame, Läufer und einige Bauern. Es schien alles auf ein Remis durch Dauerschach herauszulaufen. Da wir damit aber den Mannschaftskampf verloren hätten, wich Wolfgang davon ab. Allerdings leider mit einer Verlustabwicklung und kurz darauf musste er aufgeben.

So ging es in meiner Partie nur noch um die Ehre und Brettpunkte. Ich konnte mit Schwarzschnell eine recht angenehme Stellung erreichen. Diese wickelten wir dann in ein Endspiel mit jeweils Turm, ungleichfarbigen Läufern und fünf Bauern ab. In diesem konnte ich aber dauerhaft Druck ausüben. Nach weiteren 25 Zügen konnte ich einen Bauern gewinnen, musste aber auf einen weit vorgerückten Freibauern aufpassen. Eigentlich dachte ich, dass es anschließend zwar noch mühsam wird, aber gut zu gewinnen sein müsste. Mein Gegner verteidigte sich aber zäh und fintenreich. Um Zug 60 herum lebten wir beide im Wesentlichen nur noch vom Inkrement. Durch zahlreiche Umgruppierungen konnte ich aber endlich im 107. Zug mit einem taktischen Trick entscheidenden Vorteil erringen.

Damit stand das Endergebnis mit 3-5 gegen uns fest und wir sind auf den 7. Platz in der Tabelle und damit in konkrete Abstiegsgefahr abgerutscht. Weiter geht es am 2. Februar auswärts in Marktoberdorf.


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